Wien, 14. Mai 2025
Deutschland ist Klassenbester in KI - aber unsere Kinder fühlen sich im Stich gelassen. Ist unser Schulsystem am Ende?

Deutschland gibt das Tempo für die Zukunft der Bildung in Europa vor und positioniert sich als technologischer Vorreiter im neu veröffentlichten Bericht zur Zukunft der Bildung 2025, einer neuen wegweisenden Studie der weltweit führenden Nachhilfe- und Bildungsplattform GoStudent. Mit 38 % der deutschen Lehrkräfte, die eine Ausbildung im Unterrichten von Künstlicher Intelligenz (KI) erhalten haben, setzt Deutschland den Maßstab für KI-Bereitschaft in Schulen. Dies ist der höchste Wert unter allen sechs befragten europäischen Ländern, jedoch nach wie vor auf einem zu geringen Niveau.

Aber während die Technologie Einzug in das Klassenzimmer hält, spüren Lehrkräfte die Auswirkungen einer zunehmend digitalen Welt. Deutsche Lehrkräfte schlagen Alarm angesichts wachsender Desinformation und deren gesellschaftlicher Folgen: Mehr als ein Drittel (36 %) äußert die Sorge, dass Online-Falschinformationen die Toleranz von Kindern gegenüber anderen Kulturen verringern, ein Wert, der europaweit einzigartig ist. 62 % berichten, dass Schüler*innen Schwierigkeiten haben, zwischen Fakten und Fiktion zu unterscheiden. Fast die Hälfte der Lehrkräfte glaubt, dass Online-Inhalte bereits maßgeblich die Weltanschauung von Kindern prägen.

Gleichzeitig offenbart die Einführung von KI an Schulen eine kritische Diskrepanz zwischen Selbstwahrnehmung und Realität. Während Lehrkräfte und Eltern in Deutschland großes Vertrauen in ihre Fähigkeit zur Vermittlung von KI-Kompetenzen haben, zeigt sich aus Sicht der Schüler*innen ein anderes Bild: 63 % der Kinder wünschen sich, dass ihre Lehrkräfte mehr über Künstliche Intelligenz wüssten. Diese Kluft ist besonders bemerkenswert, da drei von vier Lehrkräften (72 %) angeben, sich beim Vermitteln von KI-Kompetenzen sicher zu fühlen – ein deutlich höherer Wert als etwa in Österreich (50 %). Auch Deutsche Eltern zeigen sich im Ländervergleich am zuversichtlichsten, was die KI-Vorbereitung ihrer Kinder betrifft.

Doch dieses Vertrauen könnte trügen. Denn 36 % der Kinder, 34 % der Eltern und 30 % der Lehrkräfte sind überzeugt, dass KI und maschinelles Lernen dringend in den Unterricht integriert werden müssen. Diese Übereinstimmung macht deutlich: Der aktuelle Lehrplan hält mit den Anforderungen der digitalen Welt nicht Schritt. Ohne sofortige Anpassungen droht eine ganze Generation, unzureichend auf eine digitale, von KI geprägte Zukunft vorbereitet zu sein.

Der Wunsch nach mehr KI-Kompetenz geht dabei Hand in Hand mit dem Bedürfnis nach Orientierung im digitalen Raum. Lehrkräfte nehmen diese Verantwortung aktiv wahr: 44 % thematisieren Desinformation im Unterricht, 42 % fördern das Prüfen von Informationen aus mehreren Quellen, und ein Drittel widmet ganze Unterrichtseinheiten der Bekämpfung von Falschinformationen. Auch Eltern sehen Handlungsbedarf: 66 % halten kritisches Denken für wichtiger denn je – nur im Vereinigten Königreich ist der Wert höher (74 %).

“KI verändert nicht nur, wie Schüler*innen lernen, sondern auch, was sie glauben“, sagt Felix Ohswald, CEO und Mitgründer von GoStudent. „Ja, Deutschland ist in der KI-Lehrkräftefortbildung europaweit führend – aber mal ehrlich: Vier von zehn sind immer noch sechs zu wenig. Das können wir nicht als Fortschritt feiern, wenn die Mehrheit der Klassenzimmer nicht auf die digitale Realität vorbereitet ist, mit der Schüler*innen täglich konfrontiert sind. Momentan lernen Kinder mehr von TikTok als von ihren Lehrkräften. Wir müssen KI und Cybersicherheit dringend in den Lehrplan aufnehmen, um kritisches Denken zu fördern und Kindern zu helfen, sich sicher in der digitalen Welt selbstbewusst zu bewegen. Aktuell lässt das deutsche Bildungssystem eine ganze Generation im Stich.”

Weitere zentrale Erkenntnisse des Berichts:

  • 4 von 10 deutschen Schüler*innen haben Zugang zu KI-Tools in der Schule, in Frankreich und Spanien sind es nur 2 von 10. In Österreich ist der Zugang im Vergleich zum Jahr 2024 sogar von 4 auf 2 von 10 Schulen gesunken. Trotz steigender Sensibilisierung stagniert der Zugang zu KI oder geht sogar zurück.

  • 64 % der Lehrkräfte warnen: Schüler*innen ohne Zugang zu KI werden zurückfallen

  • 60 % der Lehrkräfte sind der Meinung, dass KI ein grundlegendes Bildungsinstrument sein sollte – vergleichbar mit Computern oder dem Internet

  • Es herrscht ein gemeinsames Verantwortungsgefühl zwischen Schulen, Eltern, EdTech-Anbietern und Regierungen für den verantwortungsvollen Einsatz von Technologie

Der zukünftige Kurs: KI + Empathie

Technologie allein wird das Klassenzimmer von morgen nicht prägen, da herrscht Konsens. Über die Hälfte der Lehrkräfte (59 %) und Eltern (51 %) sind sich einig: Das ideales Lernumfeld entsteht, wenn innovative KI-Tools auf die empathische Unterstützung durch Lehrkräfte treffen – ein ausgewogenes Zusammenspiel aus Technologie und Empathie, das für nachhaltiges Lernen entscheidend ist. Fast die Hälfte der Eltern (46 %) hofft, dass KI zukünftig Lehrkräfte entlastet, damit mehr Zeit für individuelle Betreuung der Schüler*innen bleibt.

Hier kommen Lösungen wie GoStudent Learning und der KI-Tutor von GoStudent ins Spiel.

GoStudent Learning bietet ein umfassendes Werkzeug-Repertoire, die Routineaufgaben, wie Hausaufgabenverteilung und die Erstellung von Übungsmaterialien, vereinfacht und Lehrkräften mehr Zeit für bedeutungsvolle, wirkungsvolle Interaktionen mit ihren Schüler*innen verschafft. Der KI-Tutor wiederum unterstützt Schüler*innen rund um die Uhr mit personalisiertem Lernen, geht gezielt auf individuelle Bedürfnisse ein, und trägt so nachweislich zu besseren Lernergebnissen bei.

Kindern beizubringen, wie man Technologie verantwortungsvoll nutzt, sollte genauso grundlegend sein wie Lesen und Schreiben“, sagt Felix Ohswald, CEO und Co-Founder von GoStudent. “Deutschland hat die Chance, eine Vorreiterrolle in Europa zu übernehmen – oder zum abschreckenden Beispiel zu werden. Politiker*innen sprechen gerne von Future Skills, während Kinder durch einen Ozean an Fehlinformationen scrollen. Es ist Zeit, uns nicht länger selbst auf die Schulter zu klopfen, sondern das Bildungssystem grundlegend neu zu denken. Dafür braucht es mutige öffentlich-private Partnerschaften und GoStudent ist bereit, seinen Beitrag zu leisten.“

Laden Sie den vollständigen Future of Education Report 2025 hier herunter.

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Methodik:

In Zusammenarbeit mit Opinium führte GoStudent zwischen dem 6. November und dem 3. Dezember 2024 eine Studie mit 5.859 Eltern bzw. Erziehungsberechtigten sowie 5.859 Kindern im Alter von 10 bis 16 Jahren in sechs europäischen Ländern durch: Österreich, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien und dem Vereinigten Königreich. In jedem Land wurden rund 1.000 Eltern/Erziehungsberechtigte und 1.000 Kinder befragt. Die Stichproben waren nach Alter, Geschlecht und Region repräsentativ. Um ein umfassenderes Bild zu erhalten, wurde außerdem eine 15-minütige Umfrage mit 300 Lehrkräften in denselben Ländern durchgeführt (n=50 pro Land). Diese Interviews fanden zwischen dem 4. und dem 18. November 2024 statt.

Über GoStudent:

GoStudent ist einer der weltweit führenden Nachhilfeanbieter und Bildungsplattformen. Das 2016 in Wien, Österreich, von Felix Ohswald (CEO) und Gregor Müller (COO) gegründete Unternehmen hat mehr als 675 Millionen Euro von Investoren wie Prosus, Left Lane Capital und SoftBank Vision Fund 2 erhalten. GoStudent ist davon überzeugt, dass die Zukunft der Bildung hybrid ist, und hat sein Angebot mit der Übernahme von Seneca Learning, Tus Media und dem Offline-Nachhilfeanbieter Studienkreis erweitert. Gemeinsam haben diese Unternehmen das Ziel, das Beste aus der Online- und Offline-Welt zu vereinen, um das Potenzial jedes Kindes zu erschließen. Mit seinem gesamten Portfolio unterstützt  GoStudent jeden Monat mehr als 10 Millionen Familien. Erfahren Sie hier mehr: www.gostudent.org

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