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Wie man ein Franchise in Deutschland eröffnet

Einleitung

Franchising ist in Deutschland seit vielen Jahren auf dem Vormarsch – trotz konjunktureller Schwankungen und einer global herausfordernden Lage wächst der Sektor kontinuierlich. Im Jahr 2024 waren laut Deutscher Franchiseverband 193.920 Franchisebetriebe aktiv, was einem Anstieg um 2% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Die Anzahl der Franchisenehmer lag bei 148.577, das Beschäftigungsvolumen betrug mehr als 829.700 Mitarbeiter. Der Gesamtumsatz der deutschen Franchisewirtschaft belief sich 2024 auf beeindruckende 149,2 Milliarden Euro – und damit wuchs der Sektor fast sechs Mal schneller als das deutsche Bruttoinlandsprodukt, das nur um 0,2% stieg. Franchising bleibt somit ein zentraler Motor für Beschäftigung, Innovation und unternehmerische Unabhängigkeit in Deutschland.

Key Takeaways

  • 😊 Im Franchising nutzt der Franchisenehmer ein fertiges, vielfach erprobtes Geschäftsmodell mit klaren Standards und meist hoher Markenbekanntheit. Damit verringert sich das Risiko im Vergleich zur klassischen Gründung erheblich – die Fünfjahres-Überlebensrate von Franchisenehmern liegt bei 66,5%, während sie bei klassischen Gründern nur 38,1% beträgt.

  • 🔍 Die Auswahl des richtigen Systems, eine intensive Beratung sowie ein detaillierter Vertrags- und Finanzcheck sind entscheidend für den langfristigen Erfolg.

  • 🚀 Besonders große Chancen finden sich in Gastronomie, Fitness, Einzelhandel und Bildungssektor, wobei 2025 zusätzlich neue Trends wie Digitalisierung, Automatisierung und Nachhaltigkeit an Bedeutung gewinnen.

  • 🌟 Seriöse Systeme wie etwa Studienkreis und GoStudent zeigen, wie professionelle Unterstützung und ein etabliertes Konzept zur schnellen Traktion und Stabilität führen.

Was ist eine Franchise?

Franchising ist ein kooperatives Vertriebssystem, bei dem ein Franchisegeber einem Franchisenehmer die Nutzung von Marke, Geschäftskonzept, Know-how und Unterstützung im Austausch gegen Eintritts- und/oder Lizenzgebühren erlaubt. Dabei bleibt der Franchisenehmer selbstständig, profitiert jedoch von vorgegebenen Standards für Marketing, Organisation und Qualitätssicherung. Der Vorteil: Das Risiko sinkt deutlich, und der Markteintritt erfolgt auf bewährten Wegen, unterstützt durch Training, Support sowie die Nutzung bestehender Lieferantennetzwerke und Technologien.

Laut Statistiken ist der Anteil erfolgreicher Nachfolgen unter Franchises besonders hoch – 74% der Franchisebetriebe konnten 2024 erfolgreich an nächste Unternehmer übergeben werden. Das unterstreicht die Belastbarkeit des Modells in Krisenzeiten und konjunkturell anspruchsvollen Phasen.

Typische Franchisearten in Deutschland

Deutschland bietet eine enorme Vielfalt an Franchisesystemen, die sich auf verschiedene Sektoren verteilen. Die aktuell stärksten und zukunftsträchtigsten Sektoren sind:

  • Gastronomie/Food: Anbieter wie McDonald's, Subway, Burger King, Nordsee oder BackWerk zählen zu den bekanntesten und volumenstärksten Systemen mit Hunderten Standorten in Deutschland. Im Foodbereich werden zudem vegane, nachhaltige und digitale Konzepte immer populärer.

In the image, a vibrant food franchise is depicted, showcasing a variety of colorful dishes and a bustling restaurant atmosphere. This scene highlights the success of franchise unternehmer in the gastronomie branche, emphasizing the potential for selbstständigkeit and unternehmerische partnerschaften within the franchise system.

  • Einzelhandel: Ketten wie Fressnapf (Tierbedarf), TeeGschwendner (Teefachhandel), Küche&Co (Küchenstudios) oder Tchibo setzen stark auf Franchise-Expansion.

  • Fitness und Gesundheit: Anbieter wie clever fit, EASYFITNESS oder Mrs. Sporty wachsen rasant, gefördert durch Megatrends wie gesundes Leben, Individualisierung und Digitalisierung.

Das Bild zeigt eine moderne Fitnessstudio-Franchise mit verschiedenen Trainingsgeräten und einem motivierten Trainer, der einer Gruppe von Menschen Anweisungen gibt. Diese Szene repräsentiert das erfolgreiche Konzept eines Franchiseunternehmens im Bereich Fitness, das Unterstützung und Partnerschaften für Franchisenehmer in Deutschland bietet.

  • Dienstleistung/Service: Immobilienmakler (RE/MAX), Seniorenbetreuung (PROMEDICA PLUS, Home Instead), Büroservices (global office) oder Reinigung (ISD) profitieren von demografischem und strukturellem Wandel.

  • Bildung und Nachhilfe: Marken wie GoStudent, Studienkreis oder die Musikschule Fröhlich expandieren stark, da Bildung weiterhin als Schlüsselressource gilt.

  • Digitale & neue Trends: Systeme, die künstliche Intelligenz, Automatisierung oder nachhaltige Lieferketten ins Zentrum stellen, gewinnen auch im Franchise exponentiell an Bedeutung. KI etwa wird im Marketing und Vertrieb bereits flächendeckend eingesetzt und beeinflusst die Wahl und Führung neuer Standorte.

Jeder Sektor stellt eigene Anforderungen an Startkapital, Mitarbeiterführung und Risikoprofil. Dennoch ist fast jedes System für Quereinsteiger geöffnet, sofern Mut, unternehmerisches Denken und Kundenorientierung vorhanden sind.

Beispiele: Wie öffnet man konkret eine Franchise in Deutschland?

Wer ein Franchise eröffnen will, muss einen strukturierten Weg gehen, um die Erfolgschancen zu maximieren. Die wichtigsten Schritte lauten:

  1. Selbstanalyse & Systemwahl: Bereits zu Beginn muss eine ehrliche Einschätzung eigener Fähigkeiten, Ziele und finanzieller Ressourcen stehen. Die Zahl der Franchisesysteme wächst stetig – von rund 910 im Jahr 2023 auf 930 im Jahr 2024 – weshalb die Recherche nach dem passenden Modell besonders gründlich sein sollte.

  2. Kontaktaufnahme und Beratung: Die Kontaktaufnahme mit in Frage kommenden Franchisegebern folgt meist nach der ersten Informationsphase. Oft bieten diese kostenlose Webinare, Gespräche mit aktiven Franchisenehmern, Infomaterial und Standortbesichtigungen an.

  3. Wirtschaftlichkeitsanalyse & Businessplan: Der potenzielle Franchisenehmer erstellt mithilfe des Franchisegebers und externen Beratern einen möglichst plausiblen und realistischen Businessplan. Dabei werden Kennzahlen wie Investitionssumme, Liquiditätsbedarf, laufende Kosten und Umsatzpotenziale exakt kalkuliert. Laut aktuellen Studien liegt der durchschnittliche Umsatz pro Partner in Deutschland bei rund 1 Millionen Euro jährlich – abhängig von System und Standort.

  4. Vertragsprüfung: Detaillierte Prüfung der Bedingungen wie Einstiegsgebühr, laufende Gebühren, Rechte und Pflichten, Gebietsschutz, Schulungsumfang und Exit-Regelungen ist unverzichtbar. Die Verträge sind oft 50 bis 100 Seiten stark und regeln sämtliche Eventualitäten der Partnerschaft – hier empfiehlt sich die Begleitung durch auf Franchise spezialisierte Anwälte.

  5. Finanzierung sichern: Für den Start eines Franchise sind – je nach Sektor und Konzept – Eigenkapital zwischen 5.000 und 150.000 Euro sowie Fremdkapital (Kredite/KfW-Förderdarlehen) nötig. Systeme wie Schülerhilfe oder Studienkreis sind schon mit 5.000-15.000 € zu starten; bei McDonald's werden leicht 500.000 € bis 1 Mio. € benötigt.

  6. Training und Onboarding: Franchisegeber bieten umfassende, verpflichtende Einführungsprogramme und unterstützen von der Geschäftsführung über Vertrieb bis hin zu IT und Personal.

  7. Standorteröffnung: Nach Vertragsabschluss folgen Standortsuche, Mietvertrag, Umbauten, Behördengänge (Gewerbeanmeldung, steuerliche Registrierung) und das erste Kundenmarketing. Der Support durch das System reduziert typische Startprobleme deutlich.

Generalistisch lässt sich sagen: Je besser die Vorbereitung und je intensiver die Beratung, desto höher stehen die Chancen für dauerhafte Rentabilität. Der Einstieg in ein etabliertes Franchise erspart typische Anfängerfehler, wie die hohe Fünfjahres-Überlebensrate von 66,5% gegenüber 38,1% klassischer Startups eindrucksvoll beweist.

GoStudent Beispiel: GoStudent Bildungsfranchise

GoStudent Franchise bietet eine innovative Gelegenheit für Unternehmer und Pädagogen, ihr eigenes Lernzentrum mit der Unterstützung eines europäischen EdTech-Marktführers zu eröffnen. Franchisenehmer profitieren von einem bewährten Geschäftsmodell, das persönlichen Unterricht vor Ort mit flexiblen Online-Angeboten verbindet und so eine besonders differenzierte Förderung ermöglicht.

Die starke Marke, der Zugang zu über 23.000 qualifizierten Tutor*innen und mehr als 30 Fächern sorgt für einen schnellen Aufbau von Vertrauen und Kundenzufriedenheit. Mit modernen Geomarketing-Tools unterstützt GoStudent bei der Standortwahl, entwickelt gemeinsam Geschäftspläne und übernimmt das Layout sowie die Erstausstattung – alles, um einen professionellen und erfolgreichen Start zu gewährleisten.

Zusätzlich garantiert die Partnerschaft mit GoStudent ein geringes unternehmerisches Risiko durch klare Strukturen, effizientes Finanzmanagement und laufende Unterstützung im Tagesgeschäft. Franchisenehmer erhalten exklusive Marketingstrategien, die die lokale Sichtbarkeit steigern und gezielt neue Schüler und Familien ansprechen.

Der Zugang zu einem umfassenden Tutor*innen-Pool spart Zeit und Kosten bei der Rekrutierung und sichert eine konstant hohe Unterrichtsqualität. GoStudent erleichtert den Einstieg auch für Branchenneulinge durch ein ausführliches 360°-Training und begleitet jeden Schritt von der Erstberatung bis zur großen Eröffnung – für einen schnellen und sicheren Aufbau des eigenen Bildungsunternehmens mit echten Wachstumschancen.

Beispielhafte Anwendung: Franchisegründung mit Studienkreis

Was ist Studienkreis? Wofür steht die Marke?

Studienkreis wurde 1974 gegründet und gehört zu den größten und renommiertesten Nachhilfeanbietern in Deutschland. Mit mittlerweile über 900 Standorten und einem Netzwerk von mehr als 10.000 qualifizierten Lehrkräften bietet das Unternehmen professionelle Förderung für Schüler aller Altersklassen und Schulformen. Über 1,5 Millionen Schüler wurden bislang betreut; in unabhängigen Kundenzufriedenheitsstudien genießt Studienkreis höchste Werte. Über 91% der Schüler verbessern nachweislich ihre Noten durch die Kurse bei Studienkreis.

Die Marke steht für wissenschaftlich fundierte Methoden, individuelle Betreuung und kontinuierliche Weiterbildung sowohl der Schüler als auch der Franchisepartner. Damit wird ein klarer pädagogischer Mehrwert mit verlässlicher unternehmerischer Führung kombiniert.

Konkrete Schritte zur Gründung eines Studienkreis-Franchise

  1. Infomaterial anfordern: Wer Franchise-Partner bei Studienkreis werden will, startet mit einer unverbindlichen Anfrage über das Formular auf der Homepage. Im Anschluss erhalten Interessenten detailliertes Infomaterial zu Konzept, Gebührenstruktur, Standortmöglichkeiten und finanziellen Voraussetzungen. Ein erstes Gespräch mit dem Franchiseberater klärt gegenseitige Erwartungen und das Potenzial des Bewerbers.

  2. Tagesgeschäft erleben: Im Rahmen sogenannter „Partnertage“ oder Hospitationsprogramme kann der potenzielle Gründer Studienkreis-Partner in einer bestehenden Filiale begleiten, den Arbeitsalltag kennenlernen und direkt Erfahrungen austauschen.

  3. Standort und Businessplan entwickeln: In enger Kooperation mit dem Franchisegeber wird der ideale Standort identifiziert (Analysen zu Einzugsgebiet, Wettbewerbsumfeld, Mietkosten). Der Businessplan umfasst detaillierte Prognosen zu Schülerzahlen, Umsatz, Kosten und Gewinnschwellen. Die Marke unterstützt hierbei mit regionalen Marktdaten und Erfahrungswerten aus über 900 Instituten.

  4. Vertragsabschluss: Studienkreis legt viel Wert auf transparente Vertragsbedingungen. Die Eintrittsgebühr liegt im unteren fünfstelligen Bereich, laufende Gebühren richten sich prozentual am Umsatz aus (meist 10–15%). Vertragslaufzeiten, Gebietsschutz, Expansionsmöglichkeiten und sämtliche Rechte/Pflichten werden ausführlich geregelt.

  5. Training und Onboarding: Neue Franchisepartner absolvieren eine professionelle Ausbildung. Inhalte sind u. a.: Arbeitsrecht, pädagogisches Konzept, Marketing, digitale Tools, Führung und Mitarbeiterrekrutierung. Während der ersten Monate begleiten Coaches und erfahrene Partner den Neustarter engmaschig.

  6. Eröffnung und Betrieb: Sobald alle Genehmigungen, der Mietvertrag und die Personalauswahl stehen, eröffnet der eigene Standort offiziell – oft mit einer kleinen Eröffnungsveranstaltung und begleitetem PR-Schub von der Zentrale. Durch permanente Weiterbildungen bleibt der Partner stets „am Puls der Zeit“ und profitiert von laufender Innovationskraft.

Voraussetzungen & Vorteile für Franchise-Partner bei Studienkreis

Anders als oft vermutet, ist eine pädagogische Lehrbefähigung keine Grundvoraussetzung – wichtiger sind Unternehmergeist, Organisationstalent, Kommunikationsstärke, Freude an Bildung & Service sowie das nötige Eigenkapital (meist 15.000–30.000 €, plus Liquiditätsreserve und Betriebsmittel).

Zu den wichtigsten Vorteilen zählen:

  • Starkes Netzwerk: Über 900 Betriebe deutschlandweit und ca. 1.500.000 betreute Schüler bieten große Marktdurchdringung.

  • Erprobtes Marketing und Markenauftritt: Landesweite Bekanntheit und Werbung aus einer Hand, kombiniert mit lokalen Kampagnen.

  • Professionelle Weiterbildung: Laufende Schulungen, Onboarding sowie Einzelcoaching für spezielle Herausforderungen.

  • Hohe Arbeitszufriedenheit: Die Verbindung aus gesellschaftlichem Nutzen, Jobsicherheit und unternehmerischer Freiheit ist bei Studienkreis besonders ausgeprägt.

Fazit

Deutschland bleibt einer der wachstumsstärksten Franchisemärkte Europas. Der kontinuierliche Zuwachs an Betrieben (2024: +2% auf 193.920) und die steigende Zahl neuer Partner beweisen, dass Franchise gerade in unsicheren Zeiten eine stabile und zukunftssichere Möglichkeit zur Selbstständigkeit bietet. Die Kombination aus geprüftem Geschäftsmodell, professioneller Unterstützung und etabliertem Netzwerk eröffnet Chancen für Quereinsteiger ebenso wie für erfahrene Unternehmer.

Das Praxisbeispiel Studienkreis macht deutlich, wie strukturierte Begleitung, moderne Methoden und ein partnerschaftliches Miteinander den Schritt in die Selbstständigkeit deutlich erleichtern. Ob Bildung, Gastronomie, Einzelhandel oder innovative Trends wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Franchising bleibt auch 2025 ein zentraler Pfad zum unternehmerischen Erfolg.